veganer Imbiss in Jena

Christian von Festgebissen: 3 Eisbergsalate in 3 Stunden

Christian erzählt die Gründungsgeschichte von „Festgebissen“, in dem er und seine Mitstreiter vegane Alternativen zu Döner & Co. anbieten. Er berichtet davon, wie der Ansturm an Kunden sie am Anfang doch ziemlich überrascht hat, erzählt von den vielen kleinen und großen Unwägbarkeiten bei der Gründung und im Unternehmeralltags und wie sie sie gemeinsam mit viel Kreativität, Flexibilität und Herzblut meistern
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vegane Dönerrolle

Wer bist du und was hast du gegründet?

Ich bin Christian und habe mit Festgebissen einen veganen Imbiss in Jena gegründet, den ersten seiner Art hier vor Ort. Ich bin überzeugt, dass ein veganes Leben die Welt langfristig zum Besseren verändern kann und wollte endlich auch in Jena ein Zeichen setzen, dass vegan lecker und alltagstauglich ist. In anderen deutschen Städten gibt es ja quasi unendlich viele Möglichkeiten, vegan zu essen – vom schicken Restaurantbesuch bis zum schnellen Döner. In Jena war da bisher ziemliche Ebbe. Zwar gab es immer mal wieder rein vegane Läden, aber so richtig gehalten hat sich nichts. Deshalb war es für mich an der Zeit, es selbst zu versuchen.

Die Eröffnung meines veganen Imbiss‘ war dann ursprünglich schon im Oktober 2022 geplant, aber weil der Bauantrag etwas gedauert hat, wurde es dann Ende Januar 2023.

Was ist das Schönste am Gründen?

Für mich ist ganz wichtig, dass ich mit meinem Unternehmen meine Überzeugung in die Tat umsetzen kann. Mit festgebissen tragen wir einen Teil dazu bei, die Welt ein Stückchen besser zu machen. Auch wenn es wirklich viel Arbeit ist – das motiviert mich schon sehr, weiterzumachen. Und wir bekommen ja auch jede Menge positives Feedback, dass wir das Richtige tun!

Was hat dich durch deine Gründung geführt?

Wir fangen gerade erst an, brauchten aber schon vor der eigentlichen Eröffnung jede Menge Geduld und Durchhaltevermögen. Gerade, wenn mal etwas nicht so klappt wie geplant oder einfach länger dauert. Und natürlich auch hier wieder die Überzeugung, das Richtige zu tun und das positive Feedback unserer Kunden, aber auch von Freunden und unserem Umfeld.

Und: Ohne eine gute Portion Improvisationstalent wäre es sicher nicht so gelaufen, wie es jetzt gelaufen ist.

Welche Hindernisse haben dich besonders herausgefordert?

Einerseits war da die Stadt Jena und die Behörden, die am Anfang nicht sonderlich hilfreich waren – ganz im Gegenteil. Gerade dann, wenn man mit Lebensmitteln arbeitet, sind die Auflagen wahnsinnig hoch. Wir hätten uns hier einfach etwas mehr Unterstützung und vielleicht auch Entgegenkommen durch die Stadt erhofft.

In der Bauphase war es außerdem richtig schwierig, Statiker, Architekten oder Handwerker zu bekommen. Allein für den Einbau der Abluftanlage habe ich 30 Handwerker in Jena angefragt. Gefunden habe ich dann über Bekannte jemanden außerhalb von Jena. Die Auftragsbücher sind voll – da fallen kleinere Auftraggeber von vornherein hinten runter.

Auch finanziell war der Anfang gar nicht so leicht. Wir hatten ja eigentlich mit Eröffnung im Oktober letzten Jahres gerechnet und die Räumlichkeiten seit Juli 2022 gemietet. Die zusätzlichen Kosten haben uns dann schon ein Stück weit eingeschränkt.

Und als wir dann endlich eröffnet hatten, trudelten auch schon die ersten negativen Bewertungen im Netz ein. Am Anfang haben wir uns die sehr zu Herzen genommen und uns ziemlich runterziehen lassen.

Die Leute beschweren sich im Netz, trauen sich aber scheinbar nicht, einfach vor Ort mit uns ins Gespräch zu kommen. Klar läuft vielleicht gerade am Anfang nicht alles perfekt. Wir würden uns wünschen, dass diejenigen einfach direkt mit uns reden – so können wir die Schwierigkeiten einfach gleich beheben. Einmal habe ich zum Beispiel im Stress vergessen, unser Gulasch zu salzen. Ich habe es aber erst gemerkt, als eine Kundin ziemlich in ihrem Essen rumstocherte. Da habe ich selber probiert und eben fix nachgesalzen. Ist doch alles nicht so kompliziert? Hauptsache ist, wir bekommen möglichst direktes Feedback, wenn irgendwas nicht ganz rund läuft.

Welche Hilfe hast du gebraucht und bekommen?

Über der Idee, einen veganen Dönerladen in Jena aufzumachen, brüte ich eigentlich schon ziemlich lange. Jetzt hatte ich zwar Kinder zuhause und einen unbefristeten Job, aber die Idee war trotzdem nicht totzukriegen. Kristin von Damn Fine Hair hat mir dann die Gründerseminare von Daniel empfohlen, um zumindest einen ersten Eindruck zu bekommen, was denn da so auf mich zukommt.

Auch wenn das auf jeden Fall nach ziemlich viel aussah, hat mich das zumindest nicht total abgeschreckt. Daniel hat mir dann auch direkt geholfen, als es ans Thema Finanzierung ging. Ohne Dinge schönzureden, mit viel Pragmatismus und guten Ideen, weil er bzw. seine Frau sich auch ein bisschen in der Gastro-Branche auskennen.

Als es dann so weit war, hat er mir auch bei der Erstellung eines Businessplans geholfen. Den kann ich auch nur jedem empfehlen, der eher wenig Erfahrung in Sachen Gründen mitbringt und einen Fahrplan für die ersten Jahre braucht.

Außerdem hat er uns bei der Einrichtung unserer Website geholfen. Das Design habe ich selbst entwickelt, die technische Umsetzung hat dann Daniel übernommen.

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Gerade ist das Interesse der Kunden noch ziemlich groß – mit diesem Ansturm hatten wir dann doch nicht gerechnet. So hatte ich für die ersten Tage genau 3 Eisbergsalate gekauft. Nach unseren Plänen und Prognosen hätte das super gereicht. Pustekuchen: An unserem Eröffnungstag dauerte es genau 3 Stunden, bis uns der Eisbergsalat ausging.

Es gibt also gerade ziemlich viel zu tun. Wir denken (und hoffen!) aber, dass sich das demnächst auf einem Niveau einpegelt, das wir schaffen können. Anders als ursprünglich geplant haben wir jetzt auch zusätzlich zu mir zwei Vollzeitkräfte und 5 Aushilfen eingestellt, sodass ich hoffentlich bald ein bisschen mehr Ruhe reinbekomme. Meine Familie weiß ja sonst kaum noch, wie ich aussehe!

Unser Team ist aber auch wirklich super: Wir sind alle von dem überzeugt, was wir tun und können uns aufeinander verlassen. Anders geht es eigentlich auch gar nicht – vor allem, wenn es mittags oder abends so richtig stressig wird. Schön ist, dass wir schon jetzt unsere ersten Stammgäste haben. Das zeigt uns ja, dass wir irgendwas richtig machen.

Für die nähere Zukunft wollen wir uns ein bisschen um unser Angebot kümmern und Details anpassen. Schließlich konnten wir jetzt schon erste Erfahrungen sammeln, was gut läuft und was vielleicht nicht so, was besonders viel Aufwand verursacht, aber gar nicht so gut angenommen wird usw.

Zusammen wachsen wir Stück für Stück in unsere neuen Rollen und das fühlt sich bis jetzt ziemlich gut an. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

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