Gebäudereinigung in Erfurt

Daniel (Gebäudereinigung Mados): „Du wirst alt wie ne Kuh und lernst immer noch dazu!“

Daniel berichtet, wie er die ersten Jahre seiner Gründung trotz Corona mit jeder Menge Einsatz und Improvisationstalent gewuppt hat und erzählt uns, warum man sich unbedingt Unterstützung für den Start suchen sollte. Er findet, Gründen ist genau der richtige Weg für alle, die sich wirklich reinhängen und etwas Eigenes schaffen wollen.
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Gebäudereinigung Mados Erfurt

Wer bist du und was hast du gegründet?

Ich bin Daniel Mados aus Erfurt und habe mich Anfang Februar 2021 mit einer Glas- und Gebäudereinigung selbstständig gemacht. Ausgangspunkt war, dass ich bei meinem früheren Arbeitgeber Probleme mit einem Kollegen hatte, von meinem Arbeitgeber aber keine Unterstützung bekommen habe. Da war für mich der Punkt, einen anderen Weg zu gehen.

Heute kann ich sagen, dass das in allen Punkten die richtige Entscheidung war: Mein Geschäft läuft richtig gut. Inzwischen konnte ich sogar schon zwei Minijobber einstellen. Ich habe mir eine treue Stammkundschaft aufgebaut und kann ihnen jetzt viele verschiedene Dienstleistungen bieten – von Gebäude-/Glasreinigung und Winterdienst bis zur Grünanlagenpflege. Zwar ist die Konkurrenz in Erfurt ziemlich groß, aber wir haben uns schon sehr gut etabliert und überzeugen einfach durch die Qualität unserer Arbeit. Am Anfang habe ich noch Flyer und Visitenkarten verteilt, um in der Branche hier Fuß zu fassen. Inzwischen läuft auch viel über gute Referenzen und unsere Website.

Was ist das Schönste am Gründen?

Für mich sind die freie Zeiteinteilung und die Unabhängigkeit von einem Arbeitgeber einfach die schönsten Aspekte am Gründen. Auch wenn es am Anfang wirklich viel Arbeit war – ich habe teilweise 17 Stunden am Tag gearbeitet – konnte ich immer selbst entscheiden, was ich tue und worin ich meine Arbeit investiere. Das heißt aber auch, wenn ich Fehler mache, muss ich ganz allein dafür einstehen. Trotzdem: Für mich ist dieses selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten einfach ideal.

Gleichzeitig habe ich das Gefühl, etwas Eigenes aufzubauen, was auch für meine Familie – meine Frau und ich habe vier Kinder – etwas wert ist. Falls meine Kinder Arbeit suchen, könnte ich sie einfach bei mir anstellen. Dieses Gefühl, etwas zu schaffen und zu hinterlassen, das macht mich schon sehr stolz.

Was hat dich durch deine Gründung geführt?

„Du wirst alt wie ne Kuh und lernst immer noch dazu.“ Diesen Spruch kenne ich von meinen Großeltern und er war für mich schon auch eine Art Leitspruch für meine Selbstständigkeit. Nicht

aufzuhören, immer Neues anzugehen, zu lernen und Schwierigkeiten mit Einsatz und Improvisationstalent zu überwinden – das hat mich durch die ersten Jahre meiner Gründung geführt. Jetzt ist es nicht mehr ganz so hart, aber das Lernen und Neues probieren hört eigentlich nie auf.

Welche Hindernisse haben dich besonders herausgefordert?

Die Anfangsjahre waren schon wirklich sehr viel Arbeit. Wenn ich mit der eigentlichen Arbeit beim Kunden fertig war, habe ich mich hingesetzt und mich um die ganzen organisatorischen Aufgaben gekümmert. Der viele Papierkram, der mit einer Gründung verbunden ist, hat mir das Leben da definitiv nicht einfacher gemacht. Arbeitsagentur, Krankenkasse, Versicherung … und dann auch noch versuchen, zumindest ein paar Zuschüsse für den Start zu bekommen. Allzu viel gab es dann nicht, deshalb war zu Beginn wirklich viel Sparen angesagt. Eigentlich ging alles, was ich in der ersten Zeit erwirtschaftet habe, wieder zurück ins Unternehmen.

Auch das Klinken putzen zu Beginn war eine Herausforderung für mich. Zu möglichen Kunden hingehen, meine Dienste anbieten, mich selbst verkaufen … Das war schon ziemlich neu für mich. Inzwischen bin ich da aber richtig reingewachsen. Ich weiß, was ich kann und kann das auch stolz und selbstbewusst verkaufen.

Heute muss ich nicht mehr jeden Auftrag annehmen, sondern kann Kunden auch mal absagen. Das mache ich natürlich nur dann, wenn es wirklich nicht passt, aber diese Entscheidungsfreiheit ist schon ein wichtiger Schritt – auch für mich persönlich.

Leider hat auch bei meiner Gründung Corona ziemlich reingegrätscht. Es war gar nicht so einfach, stabile Lieferanten-Beziehungen z.B. für Reinigungsmittel aufzubauen, weil die ja teilweise selbst nicht wussten, wie es weitergeht. Da war dann auch mal etwas Improvisationstalent gefragt, um trotzdem gut zu arbeiten. Inzwischen ist hier zum Glück mehr Ruhe reingekommen und ich habe Lieferanten, auf die ich mich dauerhaft verlassen kann.

Welche Hilfe hast du gebraucht und bekommen?

Mit Hilfe des Gründerzentrums und speziell von Daniel konnte ich zum Beispiel einen Gründungszuschuss der Arbeitsagentur und einen GFAW-Bildungsgutschein bekommen, um die Gründungsberatung gegenfinanzieren. Die Beratung war auch wirklich sehr hilfreich: Daniel hat mir geholfen, einen Businessplan zu erstellen, hat mir einen Steuerberater empfohlen und Tipps gegeben, welche Software ich z.B. für die Buchhaltung brauche. Er hat mich sogar beim Gespräch mit der Handelskammer begleitet und auf die Gespräche mit der Arbeitsagentur vorbereitet. Außerdem hat er mir bei der Erstellung meiner Website geholfen, mit der ich mich und meine Dienstleistungen online präsentieren kann.

Nicht zuletzt hat Daniel auch einfach an meine Idee geglaubt und mich immer wieder darin bestärkt, das durchzuziehen. Man glaubt manchmal gar nicht, was das hilft – vor allem, wenn man noch ganz am Anfang steht und gar nicht weiß, ob das alles was wird.

Ganz wichtig war für mich aber auch die Unterstützung meiner Familie und besonders meiner Frau. Sie hat an mich geglaubt, mich aufgebaut und immer auch tatkräftig unterstützt, wenn die Arbeit an manchen Tagen einfach zu viel war. Vielen, vielen Dank dafür!

Mein Dank gilt auch Uwe Mirschinka von der AFA-Agentur in Erfurt für seine Hilfe im Versicherungsdschungel und Rainer Kiel von der mitNORM Erfurt für die Finanzberatung. Ich kann nur jedem raten, sich für seinen Weg in die Selbstständigkeit verlässliche Partner rund um den „Papierkram“ zu suchen. Alleine kann und muss man das nicht schaffen!

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Wir wachsen weiter! Die Qualität unserer Arbeit spricht sich herum und so bekommen wir immer neue Kunden in Erfurt – teilweise auch Kunden, die bisher bei der Konkurrenz waren und dann doch nicht mehr so zufrieden sind. Das bestärkt mich sehr darin, dass mein Weg und auch meine Art, zu arbeiten richtig sind; dass sich das Schuften vom Anfang gelohnt hat. Das tut richtig gut.

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